Dresden, 25.03.2022

Schulsituation in Dresden, Radebeul und Umgebung: Gibt es genug Schulen in der Region?

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Immobilie oder eine Mietwohnung spielt die Schule eine entscheidende Rolle. Kurze und für die Kinder sichere Wege sind für viele Eltern inzwischen sogar wichtiger als bestimmte Ausstattungsmerkmale. Wir geben einen Überblick über die aktuelle Schulsituation in Dresden und Umgebung.

Anfang März ist die Frist für die Anmeldung an den Dresdner Schulen für das Schuljahr 2022 / 2023 abgelaufen. Viele Familien werden nun bis zum offiziellen Bescheid Anfang Juni bangen und hoffen, dass sie den gewünschten Platz für ihr Kind bekommen. Zwar gibt es rein statistisch in allen Schulformen und Altersgruppen genügend Plätze – nicht in jedem Fall ist jedoch sicher, dass es mit dem Wunschplatz klappt oder auch nur ein Platz in der nächstgelegenen Schule frei ist.

Mehr Anmeldungen als Plätze an 17 Oberschulen und Gymnasien in Dresden

Schon jetzt ist klar, dass es allein an 17 Oberschulen und Gymnasien mehr Anmeldungen als Plätze gibt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen lagen der Dresdner Schulnetzplanung über Jahre falsche Prognosen zur Entwicklung der Einwohnerzahl zugrunde. Speziell in den Jahren nach 2010 wuchs Dresden viel schneller als gedacht. Es wurde zu wenig gebaut und zu wenig saniert – das rächt sich bis heute, trotz Neubauten wie dem Schulcampus an der Erfurter Straße in Pieschen oder dem Neubau der Gemeinschaftsschule an der Kreuzung Staufenbergallee / Königsbrücker Straße. Besonders spürbar ist das in Stadtteilen, in denen die Bevölkerungszahl zuletzt überdimensional stark gewachsen ist, beispielsweise im Dresdner Norden. Mehr Anmeldungen als freie Plätze gibt es oft auch an Schulen, die wegen ihres guten Rufs Schüler aus anderen Stadtteilen anziehen.

Die Schullandschaft in Radebeul

Auch in der bei Familien beliebten Großen Kreisstadt Radebeul gibt es eine vielfältige Schullandschaft – mit fünf Grundschulen, zwei Oberschulen und zwei Gymnasien in kommunaler Trägerschaft. Darüber hinaus bietet das evangelische Schulzentrum eine Grundschule und seit dem Schuljahr 2018/19 eine Oberschule in freier Trägerschaft an. Komplettiert wird das Angebot durch eine Förderschule für geistig Behinderte. Zur derzeitigen Auslastung der Schulen wurden keine Angaben veröffentlicht.

Folgen für Kinder und Eltern: verlorene Lebenszeit

Lernen ÜberforderungEgal, welche Gründe im konkreten Fall dafür verantwortlich sind, dass es mit dem Platz in der Wunschschule nicht klappt: Die Folgen für Kinder und Eltern sind oft gravierend. Viele Familien müssen längere Fahrtwege in Kauf nehmen und verlieren damit Tag für Tag wertvolle Lebenszeit. Hohe Wellen schlug im vergangenen Jahr der Streit um das Gymnasium Klotzsche. Hier gab es genügend Anmeldungen für sieben fünfte Klassen, genehmigt wurden von der Landesschulbehörde allerdings nur sechs. Im Ergebnis müssen die betroffenen Kinder aus dem Dresdner Norden (u. a. Langebrück, Weixdorf) mit Schulwegen von bis zu einer Stunde leben.

Wer entscheidet über die Vergabe von Plätzen?

Sollten sich mehr Kinder an einer Schule anmelden, als Plätze zur Verfügung stehen, entscheiden die Schulleiter, wer einen Platz bekommt. Wer leer ausgeht, bekommt einen Platz an einer anderen Schule zugewiesen – kann aber in Widerspruch gehen, wenn die Ablehnung für die Kinder eine unzumutbare Härte darstellt. Pluspunkte bei der Bewertung sind Geschwisterkinder, die bereits an der Schule lernen, und die Wohnortnähe. Es gab aber auch schon Fälle, wo die Plätze im Losverfahren vergeben wurden. Denn je mehr Auswahlkriterien es gibt, desto anfechtbarer ist die Entscheidung.

Welche Erfolgsaussichten hat ein Widerspruch?

Die letzten belastbaren Zahlen dazu stammen aus dem Jahr 2020. Da hatten insgesamt 100 Familien in Dresden Widerspruch eingelegt, weil ihr Kind aufgrund zu vieler Bewerber oder zu weniger Plätze keinen Platz an der Wunschschule bekam. Die Erfolgsaussichten waren eher schlecht: 22 der Fälle landeten vor Gericht, in dreien bekamen die Eltern Recht. Hauptkritikpunkt waren auch hier unzumutbar lange Schulwege.


Eine neue Option für Eltern in Dresden: Die Gemeinschaftsschule

Sitzen auf Bücherstapel

Mit der Gemeinschaftsschule steht den Eltern schulpflichtiger Kinder in Dresden eine für Sachsen neue Option zur Verfügung. Hier lernen Schülerinnen und Schüler für lange Zeit gemeinsam und können am Ende der Klassenstufe 9 den Hauptschulabschluss oder den qualifizierenden Hauptschulabschluss, am Ende der Klassenstufe 10 den Realschulabschluss und am Ende der Klassenstufe 12 die allgemeine Hochschulreife erwerben. Die bisherige 151. Oberschule wird mit dem neuen Schuljahr in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt, auch für die bisherige Universitätsschule ist eine solche Umwidmung vorgesehen. Wie gut das Modell ankommt, spiegelt sich schon jetzt in den Anmeldezahlen: 84 Plätzen stehen 201 Anmeldungen gegenüber.

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