Dresden, 24.06.2021

Modernes Wohnen in modernen Gebäuden – Teil 3: Garten

Mit unserer neuen Serie von Blogartikeln geben wir einen orientierenden Überblick über die wichtigsten Themen rund ums moderne Wohnen. Wir haben Experten gefragt, was Bauherren beachten sollten und welche Trends sie beobachten. Über die Planung von Außenanlagen und Gärten, Pools und Dachbegrünung haben wir mit Pascal Goertz gesprochen, Geschäftsführer von GOERTZ GALABAU, der vor allem komplexe Großprojekte betreut: Gewerbliche Außenanlagen, Sportstätten, aber auch im anspruchsvollen privaten Wohnumfeld.

Gärten und Außenanlagen haben in den vergangenen Jahren immens an Bedeutung gewonnen. Für viele Menschen sind sie inzwischen ein verlängertes Wohnzimmer: Sobald es die Temperaturen zulassen, lebt man draußen im Grünen und auf der Terrasse. Diese Entwicklung beobachtet auch Pascal Goertz: „Viele Kunden empfinden es so, dass ein moderner, schöner Garten ihre Lebensqualität deutlich erhöht und zur Work-Life-Balance beiträgt – und dafür sind sie auch bereit Geld auszugeben. Immer mehr Bauherren suchen sich inzwischen für die Themen Garten und Begrünung professionelle Begleitung in Planung und Ausführung.“

Kleinkind bei Gartenbewässerung

 

Smarte Lösungen und Rundum-sorglos-Pakete besonders gefragt

Die Außenanlagen von Häusern werden insgesamt immer komplexer und die Ansprüche der Bauherren an den Komfort steigen. Denn der Garten ist in den Augen vieler Menschen für die Erholung da – nicht zum Arbeiten. Sie wollen zu Hause ihr Kleinod genießen, statt Rasen zu mähen, den Pool sauber machen oder die Installationen zu pflegen. Damit einher geht der Trend zu „smarten“ Geräten und Anlagen für die Gartenpflege (wie z. B. Mährobotern und automatischen Bewässerungsanlagen), ab einem bestimmtem Preissegment aber auch zu einer Rundumbetreuung. Denn Außenanlagen und Gärten wollen ja nicht nur geplant und angelegt sein. Sie bedürfen auch kontinuierlicher Pflege, z. B. Wässern, Rasen mähen oder fachgerechter Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern.

 

Wachsende Ansprüche – schwierigere Rahmenbedingungen

Die heißen Sommer der vergangenen Jahre mit ihren überdurchschnittlich hohen Temperaturen haben Spuren hinterlassen. Die sich abzeichnende klimatische Veränderung hat inzwischen auch die Gartenbau-Branche erreicht. Das standortgerechte Pflanzen gewinnt an Bedeutung, ebenso wie Konzepte für eine smarte Bewässerung: „Fast alle Bauherren wünschen sich heute Brunnen und Zisternen mit einer Pumpe, die an automatische Bewässerungsanlagen angeschlossen sind. Das ist gerade bei der jungen Generation einem wachsenden Bewusstsein für knappe Ressourcen geschuldet – man will so wenig wie möglich verplempern. Aber es trägt natürlich auch dazu bei, die Kosten im Rahmen zu halten.“, kommentiert Pascal Goertz.

Automatisches Gartenbewässerungssystem

 

Die aktuellen Trends: Pools, Outdoor-Küchen, Beschallung

Mit den klimatischen Veränderungen ändern sich auch die Wünsche der Auftraggeber. So gehören Pools, Schwimmteiche oder Jacuzzis im Premiumbereich fast schon zur Standardausstattung. Die Planungen dafür fallen meist auch in die Verantwortung von Landschaftsplanern, um die Abstimmungs- und Kommunikationswege möglichst kurz zu halten. Das Gleiche gilt für die Dachbegrünung auf Flachdächern und Carports.

„Waren Gärten früher in erster Linie Nutzgärten, wo Obst und Gemüse angebaut wurden, sind sie heute Erholungsoasen, die vielseitig genutzt werden: Da spielen Kinder, da trifft man sich und sitzt zusammen, während in der Outdoor-Küche das Essen zubereitet wird.“, bringt Pascal Goertz die aktuellen Entwicklungen auf den Punkt. Ebenfalls im Trend liegen integrierte Ladesäulen für E-Bike und Elektroauto, gemütliche Lounge-Ecken und eine hochwertige Beschallung in allen Ecken des Gartens.

 

Planungswissen für Bauherren im Altbau und Neubau

Grundsätzlich ist eine Arbeitsteilung zwischen dem planenden Landschaftsarchitekten und den ausführenden Firmen üblich. Es gibt aber auch Unternehmen, die beides in hoher Qualität aus einer Hand anbieten. In jedem Fall sollte der Landschaftsarchitekt von Beginn an mit im Boot sein, um die Bauherren im Vorfeld der Ausführungsplanung zu beraten. Dabei wird geklärt, welche Ansprüche sie an die Außenanlage haben (z. B. Terrasse, Pool, automatische Bewässerung von (Teil-)Flächen, Ladesäule) und welches Budget zur Verfügung steht. Der Planer schaut sich auch den Einrichtungsstil an, um ein Gespür für ästhetische Vorlieben zu entwickeln.

Bei der anschließenden Umsetzung wird dann grundsätzlich von unten nach oben gebaut. Am Anfang steht der Rückbau mit Abbruch- und Rodungsarbeiten sowie Entsorgung, es werden Schmutzwasserkanal, Regenwasserleitungen, Stromkabel verlegt, danach geht es Schicht für Schicht in Richtung Oberfläche.

Bei Sanierungen im Bestand wird zunächst der Status quo analysiert: Sind die Leitungen marode oder noch gut? Hier kann es sich z. B. durchaus lohnen, zur Prüfung einen Kanal zu befahren. Wer mit hohem Aufwand einen Garten anlegt, will diesen nicht nach wenigen Jahren wieder aufreißen, weil ein altes Tonrohr bricht und ersetzt werden muss.

Landschaftsgestaltung mit Obstgarten

 

„Das Fernziel immer im Auge behalten“: warum langfristige Planung so wichtig ist

Gefragt nach seinem wichtigsten Ratschlag für Bauherren, muss Pascal Goertz nicht lang überlegen: „Ganz klar – ein gutes schlüssiges Konzept und ein langer Planungshorizont. Wir fragen genau nach, was der Bauherr vorhat, auch perspektivisch in den nächsten Jahren, damit z. B. entsprechende Versorgungsleitungen dann schon vorhanden sind. Das gilt auch für kleinere Budgets: Dann setzen wir eben Step by Step um und bringen erstmal einen Teil des Gartens in Ordnung. Wichtig ist, das Fernziel immer im Auge zu behalten und nicht an der falschen Ecke zu sparen – denn dann wird es erst richtig teuer.“

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