Dresden, 02.12.2021

Förderung energetischer Sanierungen – Bundesregierung stellt Rekordsummen bereit

Geht es um eine signifikante Senkung von CO2-Emissionen, stehen oft die Themen Mobilität und Landwirtschaft im Vordergrund. Dabei schlummern im Gebäudesektor besonders hohe Einsparpotenziale – und nie zuvor konnten sanierungswillige Hausbesitzer bei ihren Vorhaben auf so großzügige Förderung bauen. Wir sorgen für Orientierung im Förderdschungel und sagen Ihnen, wo Sie welche Förderung beantragen können.

Wer als Hauseigentümer in die energetische Sanierung seiner Immobilie investieren will, der muss das nicht aus eigener Tasche tun. Dass bisher trotzdem viele Menschen keine Fördermittel in Anspruch genommen haben, hat verschiedene Gründe: die Komplexität der Beantragung, die Unübersichtlichkeit der Förderangebote oder den Umstand, dass der entsprechende Fonds ausgeschöpft ist und Antragsteller daher leer ausgehen.

Immobilie energetisch sanieren: Förderchancen besser denn je

Zumindest bei den beiden letzteren Punkten ist Besserung in Sicht: Mit einem Sofortprogramm hat das Bundeskabinett im Juli 2021 zusätzliche Gelder in Höhe von 5,7 Milliarden Euro zur Förderung energetischer Sanierungen bereitgestellt – zusätzlich zu den vorher beschlossenen 5,8 Milliarden Euro. Damit steigt die bewilligte Gesamtfördersumme für das laufende Jahr auf die Rekordsumme 11,5 Milliarden Euro.
Und auch die Förderlandschaft ist zuletzt deutlich übersichtlicher geworden. Die zahlreichen Angebote von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) werden schrittweise zu einer Bundesförderung für effiziente Gebäude zusammengelegt. Ab 2023 wird es nur noch zwei klar zuzuordnende Ansprechpartner geben: einen für Zuschussangebot und einen für Darlehensangebot.

Haus und Gerüste



BAFA oder KfW – wer fördert was im Bereich energetische Sanierung?

Wenn Sie Zuschüsse für eine Sanierung im Bestand beantragen wollen, ist die BAFA der richtige Ansprechpartner. Hier gibt es Fördertöpfe für Einzelmaßnahmen wie z. B.

  • Wärmedämmung,
  • Fenstertausch,
  • Türentausch,
  • Modernisierung / Austausch einer bestehenden Heizungsanlage,
  • Lüftungsanlagen und
  • Blockheizkraftwerke.

Zudem bietet die BAFA zahlreiche Beratungsleistungen. Jeder Antragsteller kann im Vorfeld individuell mit einem Energieberater sprechen und herausfinden, welche Förderprogramme für ihn in Frage kommen. Detaillierte Informationen finden sich unter www.deutschland-machts-effizient.de.

Seit der Neustrukturierung deckt die BAFA ein sehr breites Feld ab, das vorher z. T. durch die KfW abgedeckt wurde. Bei Einzelmaßnahmen zur Sanierung im Bestand können hier seit Juli 2021 nur noch Darlehen samt Tilgungszuschuss beantragt werden. Darüber hinaus sind u. a. folgende Leistungen im Portfolio:

  • Zuschüsse oder Darlehen mit Tilgungszuschüssen für Neubau- und Sanierungsvorhaben zum Effizienzhaus im Wohnbau und Nichtwohnbau
  • Zuschüsse für Brennstoffzellen-Heizgeräte und PV-Ladestationen für Elektroautos
  • Zinsgünstige Darlehen für die Errichtung von PV-Anlagen und Solarstromspeicher

Auf der Startseite der KfW-Website www.kfw.de finden Sie mit wenigen Klicks heraus, ob Ihr Vorhaben förderfähig ist.

Umweltbewusstes Auto


Hintergrund: Förderung von Energieeffizienz hält Mieten bezahlbar

Grund für die Neuausrichtung und Aufstockung der Förderung ist, dass es deutlich mehr Anreize zur energetischen Sanierung braucht. Der Gebäudesektor war im Jahr 2020 der einzige Bereich, der seine Klimaschutzziele verfehlt hatte.
Dass die Bundesregierung mehr Mittel für die energetische Sanierung bereitstellt, hat aber auch damit zu tun, dass diese indirekt den sozialen Frieden im Land sichern. Die nötigen Investitionen, um Deutschland bis 2050 klimaneutral zu machen bzw. in einem ersten Schritt den CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren, können weder Immobilienbesitzer noch Mieter allein stemmen. Stellt der Staat nicht ausreichend Mittel zur Verfügung, müssten Vermieter enorme Summen in die Effizienzsteigerung der Wohnungen stecken – was im Gegenzug zu deutlich steigenden Mieten führen würde.

Pentagon Immobilien Radebeul